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Anlassen

Mit dem Anlassen, einem Wiedererwärmen des gehärteten und abgeschreckten Stahls auf Temperaturen zwischen 150 und 350° C (abhängig von der Stahlsorte), erreicht man den Abbau von inneren Spannungen und der härtebedingten Sprödigkeit, sowie eine Zunahme der Zähigkeit. Eine besondere Form des Anlassens stellt das Vergüten dar – hier werden geeignete Stähle (Vergütungsstähle) nach dem Härten auf deutlich höhere Temperaturen angelassen (500-570° C). Dabei entsteht ein feinkörniges Werkstoffgefüge mit sehr hohen Festigkeitswerten.

Daneben gibt es noch weitere Wärmebehandlungsmöglichkeiten von Stahl, die aber eher seltener in unseren Öfen durchgeführt werden bzw. meist „Unterarten“ des Glühens sind, wie z.B. das (Hart-) Löten, das Vorwärmen vor dem Schweißen, das Aufschrumpfen, aber auch das Trocknen usw.

In einem zweiten Schritt, dem so genannten Anlassen, auch Tempern genannt, kann die Härte vermindert und die gewünschten Gebrauchseigenschaften (Härte, Zugfestigkeit und Zähigkeit) des Stahls eingestellt werden. Dabei wird der Stahl, je nach Legierungsanteilen und gewünschten Eigenschaften, nochmals erwärmt. Es entsteht die gewünschte Gebrauchshärte. Je höher die Anlasstemperatur, desto geringer wird die Härte. Dafür nimmt die Zähigkeit zu.

Das Anlassen wird je nach Gehalt an Legierungselementen und Kohlenstoff im Temperaturbereich von 100 bis 350 °C, bei hochlegierten Stählen bis 600 °C durchgeführt. Einige höher legierte Stähle (z. B. Werkstoff 1.2379 mit 12 % Chromanteil) haben ein recht kompliziertes Anlassverhalten, sie erreichen nämlich beim dritten Anlassen mit ca. 500 °C eine höhere Härte als beim ersten Mal (Sekundärhärtemaximum). Bei pulvermetallurgisch erzeugten (PM-)Stählen wird die Gebrauchshärte jedoch über die Starttemperatur beim Abschrecken eingestellt, das Anlassen erfolgt bei einheitlichen Temperaturen.

Bläuen

Durch das Anlassen – ein thermisches Verfahren in der Stahlverarbeitung mit gezielter Oxidation der Oberfläche – bilden sich je nach Anlasstemperatur und Anlassdauer spezielle Anlassfarben. Im Uhrenbau wird dieses Verfahren meist zum Veredeln von Zeigern und Schrauben verwendet. Die Stahlteile werden dazu langsam und vorsichtig bis etwa 300°C erhitzt (angelassen). Das Metall überzieht sich dabei mit einer hauchdünnen, kornblumenblau schimmernden Schicht Magnetit (Fe3O4).